Hugo Meisl und das Wunderteam

Vom Schmieranskiteam zum Wunderteam

Biografie
Geboren am: 16.11.1881 in Maleschau/Böhmen
Gestorben am: 17.2.1937 in Wien
Grabstätte: Wien, Zentralfriedhof, Simmeringer
Hauptstraße 234 im 11. Bezirk; Tor 4, Neuer jüdischer
Friedhof, Gruppe 3, Reihe 4, Grab Nr. 11
Stationen der Karriere als Trainer
Verbandskapitän der österreichischen
Nationalmannschaft (1913-1937)


Die Mannschaft
Rudolf „ Rudi“ Hiden
(Grazer AK; Wiener AC)
Geboren am: 19.3.1909 in Graz
Gestorben am: 11.9.1973 in Wien
Position: Torwart
Grabstätte: Wien
Friedhof Stammersdorf Zentral
Stammersdorferstraße 244-260 im 21. Bezirk
Gruppe 4; Reihe 16; Grab Nr. 22

Roman Schramseis (SK Rapid Wien)
Geboren am: 29.3.1906 in Wien
Gestorben am: 10.12.1988 in Wien
Position: Rechter Verteidiger
Grabstätte: Wien
Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Triesterstraße 1 im 5. Bezirk
Gruppe 19; Grab 163

Karl Rainer (First Vienna FC 1894)
Geboren am: 1.7.1901 in Wien
Gestorben am: 9.6.1987 in Wien
Position: Rechter Verteidiger
Grabstätte: Wien
Friedhof Grinzing
An den langen Lüssen 33 im 19. Bezirk
Gruppe 21; Reihe 9; Grab Nr. 2

Karl Sesta (Wiener AC; FK Austria Wien)
Geboren am: 18.3.1906 in Wien
Gestorben am: 12.7.1974 in Hainburg
an der Donau
Position: Linker Verteidiger
Grabstätte: Wien
Friedhof Simmering
Unter der Kirche 5 im 11. Bezirk
Teil N; Gruppe 2; Reihe 5; Grab Nr. 3

Josef Blum (First Vienna FC 1894)
Geboren am: 4.2.1898 Wien
Gestorben am 18.10.1956 in Wien
Position: Linker Verteidiger
Grabstätte: Wien
Pfarrfriedhof Nußdorf
Nußberggasse 48
Abt. 4; Grab 127; Wandgruft

Johann Mock (FK Austria Wien)
Geboren am: 9.12.1906 in Wien
Gestorben am: 22.5.1982 in Wien
Position: Rechter Läufer
Grabstätte: Wien
Friedhof Inzersdorf
Kolbegasse 34 im 23. Bezirk
Gruppe 2; Reihe 8; Grab Nr. 5

Georg Braun (Wiener AC)
Geboren am: 22.2.1907 in Wien
Gestorben am 22.9.1963 in Linz
Position: Rechter Läufer
Grabstätte: Traun
Stadtfriedhof Linz/ St.Martin
Wiener Bundesstraße 110
Abteilung 17e; Grab 113
Das Grab wurde aufgelassen.

Josef „Pepi“ Smistik (SK Rapid Wien)
Geboren am: 28.11.1905 in Wien
Gestorben am: 28.11.1985 in Wien
Position: Mittelläufer
Grabstätte: Wien
Friedhof Stadlau
Gemeindeaugasse 27 im 22. Bezirk
Gruppe 6; Reihe 7; Grab Nr. 12

Leopold Hofmann (First Vienna FC 1894)
Geboren am: 31.10.1905 in Wien
Gestorben am: 9.1.1976 in Wien
Position: Mittelläufer
Grabstätte: Wien
Friedhof Hernals
Leopold-Kunschak-Platz 7 im 17. Bezirk
Gruppe K; Grab Nr. 101

Karl Gall (FK Austria Wien)
Geboren am: 5.10.1905 in Wien
Gefallen am 27.2.1943 in Ramuschewo am
Lowat (Russland)
Position: Linker Läufer
Grabstätte unbekannt (vermisst)

Walter Nausch (FK Austria Wien)
Geboren am: 5.2.1907 in Wien
Gestorben am: 11.7.1957 in Obertraun
Position: Linker Läufer
Grabstätte: Wien
Friedhof Ottakring
Gallitzinstraße 5 im 16. Bezirk
Gruppe 22; Reihe 2; Grab Nr. 28
Abteilung 17e; Grab 113

Karl Zischek (SC Wacker Wien)
Geboren am: 28.8.1910
Gestorben am: 6.10.1985
Position: Rechtsaußen
Grabstätte: Wien
Friedhof Oberlaa
Friedhofstraße 33 im 10. Bezirk
Gruppe 9; Reihe 16; Grab Nr. 2

Friedrich „Fritz“ Gschweidl
(First Vienna FC 1894)
Geboren am: 13.12.1901 in Wien
Gestorben am: 15.4.1970 in Wien
Position: Mittelstürmer
Grabstätte: Wien
Friedhof Stammersdorf Zentral
Stammersdorferstraße 244-260 im 21. Bezirk
Gruppe 0; Reihe 1; Grab Nr. 21

Matthias Sindelar (FK Austria Wien)
(siehe Einzelporträt)
Geboren am: 10.2.1903 in Kozlau/Mähren
Gestorben am: 23.1.1939 in Wien
Position: Mittelstürmer
Grabstätte: Wien
Zentralfriedhof
Simmeringer Hauptstraße 234 im 11. Bezirk
Gruppe 12b; Reihe 3; Grab Nr. 11

Anton Schall (SK Admira Wien)
Geboren am: 22.6.1907 in Wien
Gestorben am: 5.8.1947 in Basel
Position: Halblinker Stürmer
Grabstätte: Wien
Friedhof Hernals
Leopold Kunschak-Platz 7 im 17. Bezirk
Gruppe Y; Grab Nr. 27

Adolf Vogl (SK Admira Wien)
Geboren am: 4.5.1910 in Wien
Gestorben am: 9.4.1993 in Kristianstad/
Schweden
Position: Linksaußen
Grabstätte: Kristianstad
Nosaby Kyrkogard
Nosabyvägen 246
KV 50; Grab Nr. 3-4

Die Geburt des österreichischen „Wunderteams“, das von 1931 bis 1934 spielerische Maßstäbe in Europa setzte, soll am 14. Mai 1931 in einem Wiener Kaffeehaus stattgefunden haben. Hugo Meisl, seit 1912 Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft, betritt das Ringcafé am Stubenring, ein von Sportjournalisten häufig frequentiertes Lokal, passiert den Tisch der Sportjournalisten und bleibt unversehens stehen. Dann fallen die Worte, die historisch werden sollen: „So, meine Herren von der Presse! Jetzt habt’ s euer Schmieranski-Team“, und Meisl knallt den Dasitzenden einen Zettel mit der Mannschaftsaufstellung für das bevorstehende Heimspiel gegen die auf dem Kontinent unbesiegten Schotten auf den Tisch. Sprach’ s und verschwand im Taxi Richtung Verbandsheim.

Das Wunderteam am 24. April 1932 im Wiener Hohe-Warte-Stadion vor dem Länderspiel Österreich – Ungarn (8:2).
Stehend von links: Roman Schramseis, Walter Nausch, Leopold Hofmann, Karl Zischek, Matthias Sindelar, Georg Braun,
Anton Schall, Adolf Vogl, kniend von links: Fritz Gschweidl, Rudi Hiden, Josef Blum.

Es war die Aufstellung, die die Wiener Fußballjournalisten, von ihm abfällig als „Schmieranskis“ bezeichnet, seit längerem für die Nationalmannschaft gefordert hatten, die aber Meisls Vorstellung von seinem Idealteam nicht entsprach. Vor allem wehrte er sich vehement dagegen, nochmals den genialen Centerstürmer Sindelar von der Austria zusammen mit dem bewährten Vienna-Centerstürmer Gschweidl zu nominieren, nachdem er bei einem Spiel seiner Österreicher mit dem Innensturm Sindelar/Gschweidl gegen eine offiziell aus Amateuren gebildete süddeutsche Auswahl, im wesentlichen Spieler der SpVgg Fürth, eine demütigende 0:5-Niederlage hatte einstecken müssen. Er machte Sindelar dafür verantwortlich. Sein Schmieranski-Freund Fritz Baar schilderte eine Szene während der Rückfahrt: „Meisl rannte fuchsteufelswild durch den Waggon, um möglichst noch vor Wien seinen allerärgsten Grant loszuwerden. Plötzlich ging ihm der Atem aus, und er schnappte förmlich nach Luft. In die Stille hinein sagte plötzlich Sindelar: ,Ich weiß, wo der Fehler lag! Wissen S’, Herr Hugo (so nannten ihn die Spieler respektvoll), mir haben zu wenig Scheiberln gespielt.’ Meisl blieb die Sprache weg: zu wenig Scheiberln, und das auf tiefem Schneeboden.“ Der Begriff „Scheiberln“ stand in der wienerischen Fußballterminologie für fließendes Kurzpassspiel mit ständigen Positionswechseln.

„Für euch Dribblanskis hab i kan Platz mehr“

Meisl plante also ohne Sindelar, denn „für euch Dribblanskis hab i kan Platz mehr“. Als er irgendwann doch den öffentlichen Forderungen nach Sindelars Berücksichtigung im Spiel gegen Schottland nachkam, ahnte er nicht, dass dieser zu seinem verlängerten Arm auf dem Spielfeld werden sollte. Und dass damit ein genialer Techniker und Stratege die Nationalmannschaft auf eine fast dreijährige Reise mitnahm, die ganz Europa verzückte und dem kleinen Österreich neues Selbstbewusstsein nach dem Untergang der Monarchie geben sollte.

Hugo Meisl wurde im damals österreichischen Maleschau in Mähren als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie geboren und kam im Alter von sechs Jahren nach Wien. Schule und Berufsausbildung ließen eine Karriere als Bankbeamter erwarten. Aber seine Liebe zum Fußball, er war schon mit 14 Jahren in den gerade gegründeten Vienna Cricket and Football-Club eingetreten, führte ihn über Stationen als internationaler Referee, Vorstand des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) und FIFA-Delegierten zur offiziellen Ernennung als Verbandskapitän der Nationalelf Österreichs.

Grabstätte von Hugo Meisl:
Wien, Zentralfriedhof,
Simmeringer Hauptstraße 234
im 11. Bezirk; Tor 4,
Neuer jüdischer Friedhof, Gruppe 3,
Reihe 4, Grab Nr. 11.
Grabstätte von Karl Sesta: Wien, Friedhof Simmering,
Unter der Kirche 5 im 11. Bezirk, Teil N; Gruppe 2;
Reihe 5; Grab Nr. 3.
Grabstätte von Georg Braun: Traun,
Stadtfriedhof Linz/
St. Martin, Wiener Bundesstraße 110,
Abteilung 17e; Grab 113.
Das Grab wurde aufgelassen.
Grabstätte von Anton Schall:
Wien, Friedhof Hernals,
Leopold Kunschak Platz 7
im 17. Bezirk, Gruppe Y;
Grab Nr. 27.
Grabstätte von Adolf Vogl:
Kristianstad (Schweden)
Nosaby Kyrkogard,
Nosabyvägen 246
KV 50; Grab Nr. 3-4.
Grabstätte von Rudolf „Rudi“ Hiden:
Wien, Friedhof Stammersdorf
Zentral, Stammersdorferstraße 244-260
im 21. Bezirk,
Gruppe 4; Reihe 16; Grab Nr. 22.
Grabstätte von Josef Blum:
Wien, Pfarrfriedhof Nußdorf,
Nußberggasse 48, Abt. 4;
Grab 127;
Wandgruft.

Grabstätte von Josef „Pepi“ Smistik:
Wien, Friedhof Stadlau,
Gemeindeaugasse 27 im 22. Bezirk,
Gruppe 6; Reihe 7; Grab Nr. 12.
Grabstätte von Friedrich„Fritz“
Gschweidl:

Wien Friedhof
Stammersdorf Zentral,
Stammersdorferstraße 244-260
im 21. Bezirk,
Gruppe 0; Reihe 1; Grab Nr. 21.
Karl Gall:
Gefallen am 27.2.1943
in Ramuschewo am Lowat
(Russland),
Grabstätte unbekannt (vermisst).
Grabstätte von Roman Schramseis:
Wien, Evangelischer
Friedhof Matzleinsdorf,
Triesterstraße 1 im 5. Bezirk,
Gruppe 19;
Grab 163.

Grabstätte von Leopold Hofmann:
Wien, Friedhof Hernals,
Leopold-Kunschak-Platz 7
im 17. Bezirk Gruppe K; Grab Nr. 101.

Grabstätte von Johann Mock: Wien, Friedhof Inzersdorf,
Kolbegasse 34 im 23. Bezirk,
Gruppe 2; Reihe 8; Grab Nr. 5.
Grabstätte von
Grabstätte von Karl Zischek: Wien
Friedhof Oberlaa,
Friedhofstraße 33
im 10. Bezirk
Gruppe 9; Reihe 16; Grab Nr. 2.
Grabstätte von Walter Nausch:
Wien, Friedhof Ottakring,
Gallitzinstraße 5 im 16. Bezirk
Gruppe 22; Reihe 2;
Grab Nr. 28, Abteilung 17e; Grab 113.
Grabstätte von Karl Rainer:
Wien, Friedhof Grinzing,
An den langen Lüssen 33
im 19. Bezirk,
Gruppe 21; Reihe 9;
Grab Nr. 2.
Grabstätte von Matthias Sindelar:
Wien, Zentralfriedhof,
Simmeringer Hauptstraße 234 im 11.
Bezirk, Gruppe 12b;
Reihe 3; Grab Nr. 11.

Meisl debütierte am 22. Dezember 1912 mit einem 3:1-Sieg in Genua gegen Italien. Aber bis zu den großen Erfolgen seiner nationalen Auswahl war es ein langer Weg. Die Grundlagen dafür schuf er, als er nach dem Ersten Weltkrieg seine internationalen Kontakte engagiert einsetzte, um Profiligen zu etablieren. 1924 war es in Österreich so weit, 1925 folgte Ungarn, 1926 die Tschechoslowakei. Zudem war er maßgeblich daran beteiligt, den Mitropa-Cup als eine Art Vorläufer des heutigen Europapokals aufzubauen.

Die Durchsetzung des bezahlten Fußballs in den Ländern der ehemaligen k.u.k. Monarchie führte zu einer enormen Leistungssteigerung vor allem der jeweiligen Hauptstadtvereine. Die Erfolge im internationalen Vergleich mit den Clubs und Nationalmannschaften der Länder, die sich noch dem Amateurgedanken verpflichtet fühlten, u.a. Deutschland, waren beachtlich. Der „Donaufußball“, den die Prager, Budapester und Wiener Mannschaften spielten, war ein Gegenstück zum englisch inspirierten preußisch-deutschen Spiel, bei dem lange Bälle bevorzugt und viel Wert auf Athletik, Ausdauer, Kollektivität und strategische Planung gelegt wurde. Das trilaterale Kulturkarussell hingegen vereinte das direkte Kurzpassspiel der Tschechen mit dem rasanten Flügelspiel der Ungarn und dem betont flachen Zuspiel in Form des Dreiecks, der sogenannten Wiener Schule.

Als Meisls „Schmieranski-Team“ am 16. Mai 1931 in Wien gegen Schottland antrat, stand im Sturm jenes heiß diskutierte Sturmduo. Mittelstürmer Gschweidl operierte als Verbindungsstürmer (heute wäre das ein offensiver Mittelfeldspieler) und Sindelar wie bei der Austria in der Spitze. Die Schotten wurden mit 5:0 auf die Insel zurückgeschickt. Damit begann eine historische Serie Österreichs mit acht Siegen bei einem Torverhältnis von 45:9 in zehn Länderspielen gegen die renommiertesten europäischen Gegner. Ganz Österreich erfasste eine Welle des nationalen Stolzes in Zeiten von Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und politischer Polarisierung auf den Straßen. Selbst die des Chauvinismus unverdächtige kommunistische Arbeiterzeitung schwelgte vom Wunderteam als einem „Dokument wienerischen Schönheitssinnes, wienerischer Phantasie und wienerischer Begeisterung“.

Matthias Sindelar, verlängerterArm von Hugo Meisl auf dem Spielfeld
und genialer Regisseur des Wunderteams.

Höhepunkt dieser großartigen Länderspiele, gleichzeitig aber auch die erste Niederlage (mit 3:4) war das legendäre Match am 7. Dezember 1932 gegen England im Londoner Stadion an der Stamford Bridge, das ganz Europa in seinen Bann zog und bis heute als die „glorreichste“ Niederlage der österreichischen Nationalmannschaft gilt. Das Match hielt die Nation in Atem, die Produktion in den Wiener Fabriken ruhte, das Parlament unterbrach seine Sitzung, und auf dem Heldenplatz lauschten Zehntausende einer Direktübertragung des Hörfunks.

Die sechzehn Spieler, die das Gerippe des „Wunderteams“ bildeten, eigentlich eine Wiener Stadtauswahl, vereinten hohe Spielintelligenz, Technik und notwendige Härte, gepaart mit Patriotismus. Sie kamen aus den proletarischen Vierteln der Vielvölkerstadt, in erster Linie aus Favoriten ( X. Bezirk) und Floridsdorf (XXI. Bezirk), und viele repräsentierten ethnische Minderheiten. Im Tor stand „der schöne Rudi“ Hiden, den defensiven Part lieferten Schramseis, Rainer, Smistik, Nausch, Gall, Sesta und Blum. Hier war es vor allem der populäre, gelernte Hufschmied Karl Sesta, der mit beachtlichen Abräumerqualitäten den Zauberern im Mittelfeld und Sturm den notwendigen Rückhalt verschaffte. Die Offensive wurde von Sindelar angeführt und bestand aus den Spielern Gschweidl, Schall, Braun, Mock, Hofmann, und als Flügelzange im 2-3-5-System operierten die schnellen Zischek und Vogl.

Ab 1933 erschwerten die antijüdischen Tendenzen in Deutschland und auch Österreich, die Meisl persönlich betrafen, seine Arbeitsbedingungen. Sie gingen ebenso wenig an der Mannschaft spurlos vorbei. Mit der 0:1-Halbfinalniederlage Österreichs gegen Italien bei der Fußballweltmeisterschaft 1934 in Italien endete die Ära des „Wunderteams“ endgültig. „Herr Hugo“ betreute die österreichische Auswahl zum letzten Mal am 24. Januar 1937 beim 1:0 gegen Frankreich in Paris. Er starb am 17. Februar 1937 im Gebäude des ÖFB an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein früher, aber friedlicher Tod erscheint im Lichte dessen, was ihm nach dem Anschluss Österreichs 1938 gedroht hätte, fast wie ein Glück.

Ein kalter Ostwind zerrte an den blattlosen Ästen, als Tausende Trauernde Abschied von Hugo Meisl nahmen. Sein Begräbnis war, ohne dass man es erahnte, der Anfang vom Ende der legendären jüdisch-intellektuellen Kaffeehauskultur Wiens und seiner jüdischen Gemeinde, die in den Folgejahren vertrieben oder vernichtet wurde.

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